KBV Rüstringen 1911 e.V.

                                                                 gegründet 1911
 
 
 
 
 
Anfang des Jahres 1911 setzten sich die vier Boßelkameraden Andreas Münkenwarf, Wilhelm Heinken, Bernhard Claaßen und Bernhard Harms im “Siebethsburger Hof” in Wilhelmshaven zusammen, um die Satzung und Gründung des Boßelvereins zu beschließen. Zum Vereinslokal wurde der “Siebethsburger Hof” bestimmt. Außerdem beschlossen sie, daß jedes Mitglied einen
Obolus von 25 Pfennigen entrichten muß und der monatliche Beitrag 20 Pfennige betragen soll. Dieser sollte durch den Kauf von Marken entrichtet werden. Am Ende des Jahres war die Mitgliederzahl bereits auf 57 Personen angewachsen. Als erstes sportliches Gerät wurden 2 Boßelkugeln zum Preis von zusammen 4,50 Mark und 2 Paar Klootkugeln zum Preis von 5 Mark angeschafft.
 
Am 25.02.1912 kam es dann endlich zum ersten offiziellen Boßelwettkampf gegen Bant, der anhand einer eingetragenen Ausgabe im Kassenbuch von 20 Mark wohl verloren ging und am 19.03.1912 gab es auch den ersten Klootschießervergleich gegen Wittmund - hier liegt leider kein Ergebnis vor. Allerdings gibt es noch eine ältere Eintragung vom 29.12.1911 gegen “Mut und Kraft Bant”, der auch gewonnen wurde, jedoch noch nicht unter “KBV Rüstringen”.
 
Der erste sportliche Erfolg wurde am 28.12.1912 bei einem Wettkampf gegen Heppens erzielt. Wettobjekt waren 20 Mark, die von den Rüstringern als Einnahme verbucht wurden. Dieser Erfolg war der Auftakt zu vielen nachfolgenden siegreich beendeten Kämpfen, zu denen sich aber auch mancher Rückschlag gesellte.
Rüstringer haben sich jedoch nie von Niederlagen entmutigen lassen, sondern sie haben stets den Klootschießer und Boßelsport in Ehren hoch gehalten.
 
Zu den Zeiten des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1919 war das Vereinsleben fast erloschen, es kam zu kleinen Wettkämpfen z.B. gegen Bant, Horsten, Reepsholt  und Schortens, die auch alle gewonnen wurden. Ein besonderer Umstand in der Zeit der Inflation, da wurde der Kassenbestand von 1923/24 von 18.000 Reichsmark auf Null reduziert. Am 27.02.1921 fand der erste Freundschaftskampf gegen Esens statt. Noch heute wird einmal im Jahr gegen Esens geboßelt. In den folgenden Jahren wurden regelmäßig Wettkämpfe gegen die umliegenden Vereine durchgeführt, aber auch Stiftungsfeste, Herbstwanderungen sowie Sommerfeste gefeiert. 1934 wurde sogar ein Vereinswimpel angeschafft, der leider heute nicht mehr existiert. Am 7.05.1939 fand der letzte große Boßelwettkampf vor dem 2. Weltkrieg statt.
 
Schon im Jahr 1948 richtete sich der Verein als einer der ersten wieder auf. Ende 1949 zählte man 82 Mitglieder. In den fünfziger Jahren wurde Wettkämpfe nur gegen die umliegenden Vereine mangels Fahrgelegenheit durchgeführt. Hier waren die Einsätze meistens 3,-- bis 5,-- DM. Eine Protokollnotiz vom 15.10.1950 berichtet über einen Damen-Boßelwettkampf gegen Rüstersiel, der auch gewonnen wurde. 1951 wurde ein Wettkampf gegen Ardorf durch die Polizei abgebrochen. Grund dafür war zu hohes Verkehrsaufkommen.
 
Ab 1964 nahm man mit Erfolg an Punktwettkämpfen teil, dennoch kamen die Freundschaftswettkämpfe nicht zu kurz mit oder ohne Beteiligung der Frauen. Im Jahre 1971 schaffte sich der Verein Rüstringen eine Fahre an, die anläßlich der Feierlichkeiten zum 60. Stiftungsfest im damaligen Vereinslokal “Berolina” geweiht wurde. Diese Fahne schmückt neben anderen Ehrenzeichen und Trophäen Rüstringer Geschichte heute noch den Saal im Vereinlsokal "Kleingartenverein Rüstringen".
 
1974 wurden neben bereits bestehenden Männermannschaften eine Frauengruppe gegründet, die mit viel Begeisterung den Spielbetrieb aufnahmen und die wie ihre männlichen Mitstreiter schon so manches auf und ab in den Boßel-Ligen erlebte.
 
In den siebziger und achtziger Jahren boßelte man überwiegend in den Kreisligen, wobei dort die Rüstringer Farben mit einer Frauen, zwei Männermannschaften und einer Jugendgruppe vertreten wurden. Es mußten auch in diesen Jahren die Vereinslokale auf Grund von Schließungen oder ähnlichem gewechselt werden, über das “Dreimädelhaus” zum “Kreuzelwerk” und jetzt im “Rüstersieler-Hof”,Nordseestation und jetzt im Kleingartenverein Rüstringen.
 
Die Frauenmannschaft kommt aus der Kreisliga nicht weiter nach oben, obwohl sie in den  neunziger Jahren viele Erfolge feiern konnte. Sie wurden Kreismeister, konnten aber den Aufstieg nicht erreichen. Anders sieht es bei den Männermannschaften aus, die 2. Mannschaft konnte viermal nach einander Meister in der Kreisklasse werden. Die 1. Mannschaft konnte  in die Bezirksklasse aufsteigen und nach kurzer Zeit sogar in die Bezirksliga. Dort ist sie mittlerweile zu einer Größe herangewachsen. Es wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Einzelmeistertitel auf allen Ebenen von Rüstringer Boßlern mit Stolz errungen.
Seit dem 01.01.1999 tragen wir den den Titel KBV Rüstringen 1911 eV
In den Jahren nach der großen Zeitwende (2000) gehen die sportlichen Erfolge des Vereins weiter, und zwar auf allen Ebenen. Doch zeigen sich in der 1.Mannschaft bald
erhebliche Probleme bei der Mannschaftsaufstellung, die der Spielleiter nur mit größter Mühe und dem Einsatz von Senioren lösen kann.
Im Jahre 2005 erringen die Rüstringer gleich 4 Meistertitel: Die 1. Mannschaft in der Bezirksklasse, die 2. Mannschaft in der 4. Kreisklasse, die 1. Senioren-Mannschaft
in der Seniorenliga und die Frauen in der 1. Kreisklasse.Von 2003 bis 2011 erringen die Senioren mit ihrer 1. Mannschaft 6 Kreismeistertitel.
Im Jahre 2004 erfolgt die Ligareform mit dem Wegfall der Verbandsliga.Aufgrund des 2.Tabellenplatzes kommt die 1. Mannschaft der Rüstringer direkt in die neue Bezirksklasse. Im Jahre 2006 gelingt sogaar der Aufstieg in die Bezirksliga. Nach zunächst guten Ergebnissen in dieser Klasse erfolgt 2010 jedoch der Abstieg. Gründe
dafür sind vor allem der mangelnde Einsatzwille und die fehlende Verantwortung einiger Boßler für ihr Team.
Im Jahre 2011 kann der weitere Abstieg in die Kreisliga gerade noch vermieden werden.
Die 2. Männermannschaft wird trotz ihrer großen Erfolge in den Vorjahren im Jahre 2010 aufgelöst, da die meisten Werfer in den beiden Seniorenteams werfen, und die
doppelte Belastung vielen zu groß wird. Außerdem haben einige Senioren immer wieder in der 1. Mannschaft ausgeholfen.
Die Rüstringer Frauen werfen in den Jahren 2010 / 11 hauptsächlich in der Kreisklasse und durchaus erfolgreich.
Das " gesellige Leben " des Vereins wird in diesen Jahren von diversen Festausschüssen gut organisiert: Fahrradtouren nach Zetel (mit Schwimmen und Grillen)
und Wanderungen durch den Barkeler Busch und am Strand bei Horum ( mit abendlichen Essen und Tanz) bleiben in guter Erinnerung.
Im Jahre 2009 werden neue Trikots angeschafft.Die Vorbereitungen für das 100- jährige Vereinsjubiläum am 14.05.2011 werden getroffen.
 
 
Ehrentafel der 1. Vorsitzenden:
 
1911 bis 1927 nicht bekannt
1928 bis 1939 Willy Obermeyer
1940 bis 1947 kein Wettkampfbetrieb
1948 bis 1948 Johann Neumann, Theodor Janssen
1948 bis 1950 Emil Heiken
1950 bis 1950 Johann Janßen
1951 bis 1951 Willi Fischer
1952 bis 1952 Hans Gerdes
1953 bis 1954 Willi Fischer
1954 bis 1957 Karl Fröhlich
1957 bis 1963 Eibo Meints
1963 bis 1964 Walter Schröder
1964 bis 1987 Eibo Meints
1987 bis 1992 Gerd Hollje
1992 bis 1996 Gerold Christoffers
seit 1996 Abbo Georgs
 
Der Verein KBV Rüstringen 1911 eV war immer bereit, wenn es darum ging, Posten auf höherer Ebene und Arbeit zu übernehmen.
 
Wir Rüstringer blicken auf eine 100 Jahre alte Klootschießer und Boßeltradition mit Stolz zurück und hoffen, daß diese Symbole noch viele Generationen erfolgreich begleiten mögen.
 
Fleut herut!

 Mitgliederstand März 2021: 68 Mitglieder